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Formamid
(geringe) hautirritative Wirkung, (potenzielles) Typ IV-Kontaktallergen
Vorkommen und Beschreibung
Formamid ist das Amid der Ameisensäure und das einfachste Carbonsäureamid. Formamid wird hauptsächlich durch Reaktion mit Schwefelsäure zur industriellen Synthese von Ameisensäure und Ammoniumsulfat verwendet. Es wird als Zwischenprodukt für die Herstellung von Arzneistoffen und Fungiziden, etwa von Theophyllin oder Theobromin oder als Katalysator in Carbonylierungs-Reaktionen eingesetzt. Formamid ist zudem ein häufig verwendetes Lösungsmittel, etwa für Lacke, bestimmte Polymere und Beize sowie Tinte in Filzstiften.
Verwendung als kosmetischer Inhaltsstoff
Polyinylformamide (INCI). Funktion: haarfärbend
Allergologie (Relevanz)
Die hautreizende Wirkung ist sehr gering und klingt schnell wieder ab. Im Tierversuch reagierte die Versuchstiere auf unverdünntes Formamid teils mit starker Hautrötung, nach Tagen kam es zu leichter Schuppung; teils zeigten sich jedoch erst nach mehrfacher Applikation Rötungen.Zur hautsensibilisierenden Wirkung liegt nur eine Tierversuchstestung vor, die negativ verlief.
Inhalative Expostiion führte in höheren Konzentration im Tiervesuch zu Schleimhautreizungen sowie verinzelt auch über Tage anhaltende Atemnot und Lungenschädigung (geringgradige Pneumonie).
Literatur
https://www.verbrauchergesundheit.gv.at/lebensmittel/lebensmittelkontrolle/l_09720060405de00010528.pdf?4e90vwhttp://gestis.itrust.de/nxt/gateway.dll/gestis_de/017710.xml?f=templates$fn=default.htm$3.0
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