Suchbegriffe zu diesem Artikel: pseudoallergische, Reaktionen
(14.7.2015)
Oxalsäure
Auslöser von irritative Reaktionen der Haut und Atemwege, (potenzielles) Typ IV-Kontaktallergen
Vorkommen und Beschreibung
Oxalsäure (syn: Ethandisäure, Kleesäure) ist die einfachste Dicarbonsäure. Ihre Salze heißen Oyalate (syn.: Ethandioate). Oxalsäure und ihr Kaliumsalz kommen in größeren Mengen in Rhabarber und anderen Knöterichgewächsen wie z.B. Sauerampfer vor. Auch Sternfrüchte, Sauerklee, Mangold, Spinalt, Petersilie, Kakao, Schokolade und Rote Rüben enthalten viel Oxalsäure. Oxalsäure kann in höherer Konzentration zur Entfernung von Rostflecken oder als Bleichmittel verwendet werden.
Verwendung als kosmetischer Inhaltsstoff
Oxalic acid (INCI). Funktion: chelatbildend
Dibutyl oxalate (INCI). Funktion: chelatbildend, weichmachend, haarkonditionierend
Diethyl oxalate (INCI). Funktion: chelatbildend, weichmachend, haarkonditionierend
Diisobutyl oxalate (INCI). Funktion: chelatbildend
Diisopropyl oxlatae (INCI). Funktion: chelatbildend
Dimethyl oxalate (INCI). Funktion: chelatbildend
Dipotassium oxalate (INCI). Funktion: chelatbildend
Dipropyl oxalate (INCI). Funktion: chelatbildend
Allergologie (Relevanz)
Im Epikutan-Test wirkte 9 %ige Oxalsäure-Lösung bei Testpersonen hautreizend, 7 %ige Oxalsäure löste jedoch noch keine Reaktionen aus. Auch geringer konzentrierte Lösungen können jedoch bei mehrfachem Kontakt - evtl. schon nach Tagen - schmerzhafte lokale Schädigungen verursachen. Entsprechend beruflichen Erfahrungen wirken 5 - 10 %ige Oxalsäure-Lösungen bei wiederholtem Kontakt reizend. Bei Beschäftigten, die 5 %ige Oxalsäure ohne Schutzhandschuhe handhabten, traten z.T. bereits nach kurzer Zeit an den Händen Schmerzen, Blutstauungen und Gefäßschädigungen auf. Berichtet wurde auch über Gelbfärbung der Haut, Riß- und Geschwürbildung und Brüchigkeit der Fingernägel. In zwei Fällen entwickelten sich bei 2-jähriger Tätigkeit mit direktem Oxalsäure-Kontakt tiefgreifende Gewebs- und Gefäßschäden (Gangrän der Finger bzw. Fingernekrosen). Inhalativ reizen Stäube und Dämpfe die Atemwege. Husten und Rachenreizungen zeigten 7 von 15 Arbeitern, die 2 - 3 Stunden/Tag hohen Konzentrationen an Oxalsäure-Dämpfen ausgesetzt waren. Oxalsäure-Staub kann an den Nasen- und Rachenschleimhäuten Geschwüre (Ulcera) verursachen. Daten, die eine sensibilisierende Wirkung (auf Haut oder Atemwege) belegen, finden sich in der Literatur jedoch nicht.
Literatur
https://www.verbrauchergesundheit.gv.at/lebensmittel/lebensmittelkontrolle/l_09720060405de00010528.pdf?4e90vwhttp://gestis.itrust.de/nxt/gateway.dll/gestis_de/017910.xml?f=templates$fn=default.htm$3.0
verwandte Links:
Vorankündigung:
Dr. Irion kündigt publizistische Neuauflage seines allergologischen Werkes für das Frühjahr 2016 an. Lesen Sie mehr
Profitieren Sie von den Kenntnissen und Erfahrungen von Dr. Irion:
Buch bei Amazon
alles-zur-allergologie.de