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Milchsäure
(potenzielles) Typ IV-Kontaktallergen
Vorkommen und Beschreibung
Milchsäure (syn.: 2-Hydroxyproionsäure, 2-Hydroxypropansäure) ist eine Hydroxycarbonsäure und auch Alpha-Hydroxysäure (AHA). Sie ist eine natürlich vorkommende organische Säure und entsteht als Zwischenprodukt im Stoffwechsel lebender Zellen. Ihre konservierenden Eigenschaften nutzen Menschen seit Jahrhunderten beim milchsauren Einlegen: Milchsäure senkt den Säuregrad der Lebensmittel und wirkt gegen einige, vorwiegend anaerob (ohne Luftsauerstoff) lebende Bakterien direkt. Zugleich verdrängen Milchsäurebakterien andere Mikroorganismen. Mit ihrem mildsauren Geschmack wird Milchsäure als Säuerungsmittel zur Abrundung des Geschmacks eingesetzt. Milchsäure wird überwiegend mit Hilfe verschiedener Milchsäurebakterien hergestellt. Je nach Art produzieren die Bakterien überwiegend rechts- oder linksdrehende Milchsäure, einige auch ein ausgeglichenes Gemisch aus beiden. Als Lebensmittelzusatzstoff (E 270) ist sie insbesondere zu finden in sauer eingelegtem Gemüse, Fruchtnektaren, Konfitüren, Süßwaren und Desserts, Feinkostsalaten, Bier. Milchsäure ist zudem das Momomer der Polyactide bzw. Polymiclhsäuren (PLA), die als biologisch abbaubare Biokunsttoffe vielfältige Verwendung finden. Auf Grund der antibakteriellen Wirkung wird Milchsäure auch Flüssigseifen, Reinigern und Geschirrspülmitteln zugegeben.Als Lactate (syn.: Laktate) bezeichnet man die Salze der Milchsäure. Laktat wird vor allem in den Muskeln bei Sport und anstrengender Arbeit gebildet wird. Es entsteht dabei aus Glukose (Traubenzucker), wenn kein Sauerstoff vorhanden ist (anaerobe Glykolyse). Milchsäureester werden ebenfalls Lactate genannt. Etyhllactet (Milchsäureethylester) ist der wichtigste Vertreter dieser Ester, der unter anderem als Lösungsmittel verwendet wird. Als Lebenmittelzusatzstoffe gehen MIlchsäureester (E 472 b) aus der Veresterung von Mono- und Diglyceriden von Speisefettsäuren (E 471) mit Milchsäure hervor und werden als Emulgator, Mehlbehandlungsmittel, Stabilisator und Trägerstoff eingesetzt. Sie sind unter anderem zugelassen für Brot, Kuchen, Kekse, Blätterteiggebäck, Fertigbackmischungen und schaumige Desserts.
Die Salze von Milchsäure (Ammoniumlactat, Calciumlactat, Kaliumlactat, Natriumlactat, TEA-Lactat) und die Ester der Milchsäure (Methyllactat, Ethyllactat, Butyllactat, Lauryllactat, Myristyllactat, Cetyllactat) können auch in Kosmetika und Körperpflegeprodukten verwendet werden. Diese Bestandteile können dabei in der Formulierung von Feuchtigkeitscremes, Reinigungsmittel und andere Hautpflege-Produkte verwendet werden, aber auch in Make-up, Shampoos, Haarfarben und anderen Haarpflegeprodukten. Funktionen der Milchsäure, ihrer Salze und Ester in Kosmetika und Körperpflegeprodukten: Puffermittel (Natriumlactat, Kaliumlactat, Calciumlactat), adstringierend (Calciumlactat), Peeling (Milchsäure, Ammoniumlactat, Kaliumlactat, Natriumlactat, Calciumlactat), Feuchthaltemittel (MIlchsäure), pH-Einsteller (MIlchsäure), Hautpflegemittel - Emolliens (Lauryllactat, Myristillactat, Cetyllactat), Hautpflegemittel, -feuchthaltemittel (Milchsäure, Ammoniumlactat, Kaliumlactat, Natriumlactat, TEA-Lactat), Lösungsmittel (Methyllactat, Ethyllactat, Butyllactat).
Siehe auch unter "Kaliumlactat"
Verwendung als kosmetischer Inhaltsstoff
Lactic acid (INCI). Funktion: puffernd, feuchthaltend, hautpflegend
Butyl lactate (INCI). Kosmetische Funktion: Lösungsmittel
Calcium lactate (INCI). Chem. Bezeichnung: Calciumdilactat. Kosmetische Funktion: puffernd
Cetyl lactate (INCI). Hexydecyl-2-hydroxypropanoat. Funktion: puffernd
Dimethiconol lactate (INCI). Funktion: haarkonditionierend, hautpflegend, geschmeidig machend
Ethyl hydroxy picolinium lactate (INCI). 2-Hydroxy-Propionsäure, ... Funktion: hautpflegend
Ethyl lactate (INCI). 2-Hydroxy-Propionsäure, Ethylester. Funktion: Lösungsmittel
Glyceryl stearate lactate (INCI). Funktion: geschmeidig machend, emulgierend, hautpflegend
Isostearamidopropyl dimethylamine lactate (INCI). Funktion: antistatisch
Isostearamidopropyl morpholine lactate (INCI). 2-Hydroxy-Propansäure, ...Funktion: antistatisch
Isostearyl lactate (INCI). Funktion: geschmeidig machend, hautpflegend
Lauryl lactate (INCI). Funktion: geschmeidig machend, hautpflegend
Linoleamidopropyl dimethyl lactete (INCI). 9,12-Octadecadienamid. Funktion: antistatisch
Linoleyl lactate (INCI). Funktion: geschmeidig machend, hautpflegend
Methyl hydroxycetyl glucaminium lactate (INCI). Funktion: antistatisch, hautpflegend, haarkonditionierend
Monosaccharide lactate condensate (INCI). Funktion: antistatisch, hautpflegend
Myristyl lactate (INCI). Funktion: geschmeidig machend, hautpflegend
Octyldodecyl lactate (INCI). Funktion: geschmeidig machend
Oleyl lactate (INCI). Funktion: geschmeidig machend
Potassium lactate (INCI). Siehe unter Kaliumlactat
Stearyl lactate (INCI). Funktion: geschmeidig machend, hautpflegend
Stearyl stearoyl lactate (INCI). Funktion: geschmeidig machend, hautpflegend, viskositätsregelnd
Allergologie (Relevanz)
An der Haut sind 3 %ige Lösungen beim Menschen auch bei anhaltendem Kontakt nicht irritativ wirksam. 5 %ige Lösungen riefen an der intakten Haut von Testpersonen in wenigen Fällen Schmerzempfindungen hervor. Bei tierexperimentellen Prüfungen wirken 10 - 20 %ige Milchsäure-Lösungen schwach, reine Milcsäure mäßig bis stark reizend an der Haut. Testungen zum sensibilisierenden Potential liegen nicht vor. Einzelne Quellen weisen auf mögliche Reizungen der Atemwege bei Inhalation von Milchsäure-Aerosolen hin. Orale Intoxikationen sind mehrfach berichtet. Entsprechend diesen Erfahrungen wirkt Milcsäure ab Konzentrationen von 10 % in Wasser bzw. 20 % in Milch (pH < 2,5) ätzend auf die kontaktierten Schleimhäute. Beobachtet wurden Schädigungen in Mund, Rachen, Speiseröhre (als Folgeschaden: Vernarbung und Verengung des Ösophagus) sowie am Magen. Typische Symptome sind Hustenreiz (auch Kehlkopfkrampf), Übelkeit, Erbrechen, Leibschmerzen und Durchfall. Als wesentliche systemische Wirkung wird die Störung des Säure-Basen-Gleichgewichtes (Azidose) genannt.Bei Säuglingen wurden auch Organschäden (Niere, Leber, Milz) beobachtet. Bezüglich beruflicher Expositionen liegt lediglich die Angabe vor, daß die bei Bäckern beobachteten Entzündungen der Haut mit der Reizwirkung der Milchsäure (neben weiteren Irritantien) in Zusammenhang gebracht wurden.
Als Lebensmittelzusatzstoff gilt Milchsäure als unbedenklich. Im Hinblick auf die Aufnahme mit Nahrungsmitteln wurde die Festlegung eines ADI-Wertes (acceptable daily intake) für Milchsäure und ihre Salze für nicht erforderlich gehalten. Milchsäureester der Mono- und Diglyceride von Speisefettsäuren gelten ebenfalls als unbedenklich.
Literatur
https://www.verbrauchergesundheit.gv.at/lebensmittel/lebensmittelkontrolle/l_09720060405de00010528.pdf?4e90vwhttp://www.zusatzstoffe-online.de/zusatzstoffe/84.e270_milchs%E4ure.html
http://gestis.itrust.de/nxt/gateway.dll/gestis_de/013000.xml?f=templates$fn=default.htm$3.0
http://cosmeticsinfo.org/ingredient/cetyl-lactate
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