Suchbegriffe zu diesem Artikel: pseudoallergische, Reaktionen
Tragant(h)
Typ I-Soforttypallergen
(potenzielles) Typ IV-Kontaktallergen
Vorkommen und Beschreibung
Tragant (Astragalus) ist eine Pflanzengattung innerhalb der Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae). Mit etwa 1600 bis 3000 Arten ist sie die größte Gattung innerhalb der Gefäßpflanzen. Sie ist über den größten Teil der Nordhalbkugel verbreitet. Aus einigen Arten wird das Verdickungsmittel Traganth (E 413) gewonnen, das ein lange bekanntes Dickungsmittel natürlicher Herkunft ist.Der Pflanzensaft Traganth stammt aus den Stämmen und Ästen der in Asien beheimateten Sträucher der Gattung Astragalus. Der Saft enthält zwei verschiedene sehr komplexe Kohlenhydrate, die ihm ein enormes Wasserbindungsvermögen verleihen. Schon in geringen Mengen macht Traganth Flüssigkeiten stark zähflüssig. Diese Viskosität bleibt auch unter dem Einfluss von Hitze und starken Säuren stabil. Traganth wird daher vor allem in sauren Lebensmitteln eingesetzt und ist wegen seiner besonderen Molekülstruktur darüber hinaus als Stabilisator von Emulsion. im Einsatz. Wegen der sehr aufwändigen und teuren Herstellung kommt Traganth jedoch nur dann zum Einsatz, wenn kein anderes pflanzliches Verdickungsmittel geeignet ist. Es ist insbesondere zu finden in:
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Suppen, Soßen und Mayonnaise
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Fertiggerichte, Gebäck und Gebäckfüllungen
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Speiseeis und Desserts
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Schmerz- und Streichkäse
- in Backmitteln und Backgrundstoffen zur Erhöhung der Wasserbindung und zur Einstellung der Viskosität der Teige
Verwendung als kosmetischer Inhaltsstoff
Astragalus gummifer extract (INCI). Extrakt der Wurzeln des Tragants. Kosmetische Funktion: emulsionsstabilisierend, viskositätsregelnd, filmbildende
Astragalus gummifer gum (INCI). Getrocknetes harziges Extrakt aus dem Tragant. Kosmetische Funktion: viskositätsregelnd
Astragalus membranaceus extract (INCI). Extrakt der Wurzeln von Astragalus membranaceus. Kosmetische Funktion: hautpflegend
Astragalus sinicus extract (INCI). Extrakt des Krauts von Astragalus sinicus. Kosmetische Funktion: hautpflegend
Allergologische Relevanz
Traganth gilt in den in der Lebensmittelindustrie verwendeten, geringen Mengen als unbedenklich. Es wirkt als Ballaststoff, wird also im Körper nicht verwertet. Der Verzehr größerer Mengen kann allerdings zu Blähungen und Durchfall führen. Im Tierversuch zeigte Traganth ein stark allergenes Potential. In der klinischen Praxis wurde das allergene Potenzial des Traganth noch nicht abschließend bewertet, jedoch wurden nach oraler Aufnahme in sehr seltenen Fällen allergische Reaktionen bis zur Anaphylaxie beschrieben. Es wirkt zudem als relativ potentes Inhalationsallergen. Kontaktallergische Reaktionen sind bisher nicht bekannt oder beschrieben.
Literatur: 1,2, 494
http://www.zusatzstoffe-online.de/zusatzstoffe/150.e413_traganth.html
https://www.verbrauchergesundheit.gv.at/lebensmittel/lebensmittelkontrolle/l_09720060405de00010528.pdf?4e90vw
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