Suchbegriffe zu diesem Artikel: pseudoallergische, Reaktionen
Pestizide (Insektenvertilgungsmittel)
Typ IV-Kontaktallergene
Auslöser von irritativ-toxischen Dermatitiden
Allergologische Relevanz
Mehr als 50 verschiedene Pestizide werden bei der Züchtung von Blumen verwendet, deren Aufnahme in den Körper entweder aerogen sowie gastrointestinal und nicht zuletzt über die Haut erfolgen kann. Insbesondere bei irritativ-toxisch oder traumatisch vorgeschädigter Haut darf eine erhöhte Penetration angenommen werden. Viele Pestizide können sowohl irritativ-toxische als auch kontaktallergische Dermatitiden hervorrufen.
Eine tödliche Anaphylaxie wurde durch eingeatmetes Pyrethrin nach Anwendung eines Läuse-Shampoos mit 0,06 % Pyrethrin beobachtet.
Diagnostik
Vor der Testung sollten genaue Informationen aus Beipackzetteln, Fachliteratur und vom Hersteller eingeholt werden. Das vom Patienten mitgebrachte Fertigprodukt enthält verschiedene Zusätze, die irritieren können (Tenside, Lösemittel, Füllstoffe). Dadurch sind die meisten klinischen Reaktionen bei unsachgemäßer Anwendung zu erklären.
Bei zu hoher Verdünnung des Fertigproduktes, z.B. 0,1 % in Wasser, kann eine Sensibilisierung auf den Wirkstoff übersehen werden. Bei der Abklärung von Berufsdermatosen sollten daher immer auch die aktiven Inhaltsstoffe einzeln getestet werden.
Substanz | Konzentration |
0,1 % (Wasser) | |
1 % (Vaseline) | |
Pestizide, verschieden | 1 % (Wasser oder Azeton) |
Die meisten Pestizide sind stark reizend und die Konzentrationsbereiche für allergische und toxische Epikutantest-Reaktionen liegen nahe beieinander.
Literatur: 13, 350
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